Tallinn Declaration

8. Oktober 2017 05:21 Uhr  |  Dr. Ulrich Kampffmeyer  |  Permalink


Am 6.10.2017 verabschiedete die “eGovernement Ministerial Conference” (Minister aus EU- und EFTA-Staaten) einhellig die “Ministerial Declaration on eGovernment – the Tallinn Declaration” http://bit.ly/TallinnDeclaration (die Declaration als PDF). Natürlich werden wieder die Kommission und die Mitgliedsstaaten zu Aktivitäten aufgerufen. Interessant ist noch der Anhang der Deklaration “Annex: User-centricity principles for design and delivery of digital public services”. Nimmt man diesen als Maßstab, dann sieht es z.B. in Deutschland ziemlich düster aus.

Nachdem die letzte eGovernment-Deklaration aus Malmö 2009 nahezu spurlos an Deutschland vorübergegangen ist, stellt sich die Frage, wie Deutschland die Rückstände aufholen will, um eine wichtigere Rolle im europäischen “Digital Single Market” zu spielen. BundesrechnungshofNormenkontrollrat (NKR) und der Bund der Steuerzahler stellen dem deutschen eGovernment schlechte Noten aus: von der Gesundsheitskarte über De-Mail und den NPaeRechnung bis LiMux.

Eine der Kernkomponenten der einheitlichen Nutzung von eGovernment-Services entsprechend der Tallinn Declaration sind die eID und eIDAS. Technologisch stellt eIDAS aber ein Chaos dar, da jeder Staat unterschiedlichste Standards der anderen Staaten erfüllen können muss. In Deutschland versucht man sich hier mit einem Bundesportal herauszuretten. Immerhin ist die deutsche eID des nPA die erste, die europaweit anerkannt ist – auch wenn in Deutschland diese eID kaum jemand nutzt. 

Europa hat einen neuen wichtigen Anlauf zum Thema Digitalisierung genommen, den wir z.B. im Wahlkampf der Parteien in Deutschland vermisst haben. Und die Umsetzung von eGovernment und Digitalisierung stolpert sowieso bei uns weiter vor sich hin.

Dr. Ulrich Kampffmeyer

Curriculum auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Kampffmeyer

Ein Kommentar zu “Tallinn Declaration

  • Single Digital Market | Übersicht der Aktivitäten seit 2015
    23. Oktober 2017 um 7:44
    Permalink

    Wer mehr wissen will zu den europäischen Initiativen für einen “Digital Single Market” – hier gibt es eine Zusammenstellung der Gesetzesinitiativen und Aktivitäten; “European Commission “Digital Single Market – Creating a Digital Single Market – European Commission actions since 2015”  #SingleDigitalMarket #DSM http://bit.ly/SingleDigitalMarket  Viel ist davon in der deutschen Realität noch nicht angekommen und einiges ist noch unterwegs. Das Fact Sheet endet mit der Aktivität am 28. September 2017.

    Bei den Aktivitäten wird deutlich, dass es nicht nur um E-Government geht, wenn Signaturen, Rechnungen, Datenschutz und Sicherheit europaweit geregelt werden.

     

    Antwort

Neuen Kommentar verfassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Ich stimme zu, dass die von mir eingegebenen Daten einschließlich der personenbezogenen Daten an PROJECT CONSULT übermittelt und dort zur Prüfung der Freischaltung meines Kommentars verwendet werden. Bei Veröffentlichung meines Kommentars wird mein Name, jedoch nicht meine E-Mail und meine Webseite, angezeigt. Die Anzeige des Namens ist notwendig, um eine individuelle persönliche Kommunikation zu meinem Beitrag zu ermöglichen. Anonyme oder mit falschen Angaben eingereichte Kommentare werden nicht veröffentlicht. Zu Nutzung, Speicherung und Löschung meiner Daten habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen.

Ich versichere, alle gültigen Vorgaben des Urheberrechts beachtet zu haben. Ich habe keine Bilder, Grafiken, Texte oder Links in meinem Beitrag verwendet, die durch CopyRight, Leistungsschutzrecht oder Urheberrecht geschützt sind. Für den Inhalt meines Kommentars bin ich trotz Prüfung und Freischaltung durch PROJECT CONSULT ausschließlich selbst verantwortlich. Meine Rechte am Beitrag werden bei PROJECT CONSULT nur durch die CC Creative Commons by-nc-nd Vorgaben gewahrt.