Memory of the World

16. September 2007 22:00 Uhr  |  PC_admin  |  Permalink


Während wir im letzten Newsletter (PROJECT CONSULT Newsletter 20070817) noch forderten, dass die großen IT-Anbieter einmal etwas Kleingeld für die Schaffung eines WDA World Digital Archives in die Hand nehmen, bäckt die UNESCO „kleine Brötchen“.
Bei der UNESCO wird auf Open Source und Freeware gesetzt. So zumindest der Artikel von „Memory of the World – Towards an Open Source Repository and Preservation System“ von Kevin Bradley, Junran Lei und Chris Blackall, alle in Downunder ansässig. Die Studie wurde als offizielles UNESCO-Papier CI/INF/UAP/2007/WS/2 im Juni 2007 in Paris veröffentlicht. Der Hauptautor Kevin Bradley greift die Idee auf, dass es unerlässlich sei, ein einfaches, billiges, dauerhaftes, sich selbst erhaltendes und überall verfügbares Archivsystem zu schaffen. Bradley, nicht unbekannt im Archivumfeld, setzt dabei auf Open Source und regt den Zusammenschluss mit Open Source Vertriebspartnern wie Ubuntu an. Das ausführliche Whitepaper beschreibt zunächst Inhalte und funktionalen Umfang von elektronischen Langzeitarchiven, um sich dann der Umsetzung zu widmen. Der Kern basiert auf OAIS Open Archival Information System, ISO 17421, und Open Source Archival Repository Ansätzen für Archivsysteme. Bradley untersucht dabei am Markt verfügbare Open Source Produkte in Hinblick auf die Eignung für das geplante System: Werkzeuge wie JHOVE, DROI, FreeNAS, OpenFiler, NASIite, AMANDA, DISTRO, Ubuntu oder Bacula – selbst für Eingeweihte im ECM-Markt unbekannte Größen. Beim Archivmanagement werden die bekannteren Ansätze wie Fedora und Dspace diskutiert, aber auch das bedeutungslose Greenstone (wahrscheinlich nur, weil diese Lösung in einem UNESCO-Projekt entstanden ist). Interessant wird es noch einmal bei den Speichersubsystemen. Hier schlägt Bradley den Einsatz der Petabox vor. Die Petabox war für das Intern Archive entwickelt worden, um als geschlossenes Subsystem 20 PetaByte (20 Millionen Giga-Byte) an Information sicher und kostengünstig verwalten zu können. Die Petabox gibt es inzwischen auch als Produkt zu kaufen. Unabhängig wie diese Studie aufgenommen wird und unabhängig davon, ob ein solches System wirklich kurzfristig verfügbar gemacht wird, so bietet die Arbeit einen interessanten Ausblick auf Alternativen zu kommerziellen Archivsystemangeboten. Den Anbietern von Archiv- und Speichersystemen ist die Lektüre empfohlen. (Kff)

PROJECT CONSULT Newsletter 20070917

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