Aragon Research Studie zu ECP Enterprise Content Platforms 2020
24. Mai 2020 14:35 Uhr | Dr. Ulrich Kampffmeyer | Permalink
Das US-amerikanische Marktuntersuchungsunternehmen Aragon Research hat den “Aragon Research Globe for Enterprise Content Platforms, 2020” veröffentlicht. Der Report von Jim Lundy, Aragon Research, 14.Mai. 2020 schließt sich an vorangegangene Untersuchungen zum Thema Enterprise Content Management an.
Wie bereits üblich sind ziemlich unverschämte $$ für die Studie aufgerufen. Weshalb die Studie hier dennoch Beachtung findet, ist eine wiederum neue Definition des Marktes. Aragon spricht von “Enterprise Content Platforms und versucht damit den Spagat zwischen Content Services Platforms und Enterprise Content Management mit einem eigenen Akronym, ECP, zu meistern.
Jim Lundy schreibt hierzu in der Einleitung der Studie:
[Zitat] The Current State of Enterprise Content
The enterprise content platform architecture that we defined in 2018 is still being built out by many providers. There is no doubt that content analytics is helping to drive deals and a renewed solution focus in areas such as insurance claims. The content analytics market for many providers is still in its infancy, and many are partnering with providers such as Amazon,
Microsoft, and Google for text analytics and image analytics algorithms.
Automation is also an area of opportunity that we will discuss later in this report. A large number of enterprises are looking to augment existing providers or replace them, and this has become a playbook for many providers—replacement campaigns.
In 2018, Aragon defined the enterprise content platform, and in just over a year, the demand for providers who can meet the need to put content in motion has surged (see Figure 1). As the need to automate and manage all forms of content intensifies, providers will add the ability to include more content types and find insights via content analytics using AI; the final piece
will be to automate the front-end of the process while maintaining the back-end. [/Zitat]
Die Studie betrachtet die üblichen “Verdächtigen” der internationalen Szene: Alfresco, AODocs, Box, Hyland, IBM, Laserfiche, M-Files, Microsoft, Newgen, Nuxeo, OpenText, und Oracle. Allein die Zusammenstellung der betrachteten Anbieter zeigt einerseits die “Weite” der Definition (auch Box und Microsoft werden dazugezählt) wie auch das “Beharrungsvermögen” von Anbietern, die eigentlich in diesem Segment nicht viel zu bieten haben (Oracle). IBM mit P8 ist weiterhin im Markt. “Nebenkriegsschauplätze” sind Newgen und AODocs. M-Files und Hyland gehören inzwischen zum arrivierten Mainstream, der immer noch durch OpenText dominiert wird. Alfresco und Nuxeo sind seit längerem dabei und diesmal schneidet Nuxeo wirklich gut ab (und vermarktet dies auch mit der Studie, die es hier kostenfrei – gegen Kontaktdaten – gibt).
Aragon Research teilt in Ihrer Studie die Anbieter in vier Segmente auf: Herausforderer (Contender), Führende (Leader), Spezialisten (Specialist) und Innovator. Die Achsen sind bei Aragon “Performance” (im Sinne von “Umsetzung im Markt”, “Marktpräsenz”) und Strategy.
Eine ähnliche Einteilung wie bei anderen Analyse-Häusern, aber anders benannt und anders grafisch dargestellt (damit es keinen “Ärger” mit den geschützten Analyse-Auswertungsgrafiken der Mitbewerber gibt).
Im “Contender” finden sich z.B. Unternehmen, die seit Jahrzehnten in diesem Marktsegment mitwirken und jetzt erst wieder versuchen Anschluss zu gewinnen.
Automatisierung, Unterstützung mobiler Devices, Synchronisation, Cloud und Künstliche Intelligenz sind hier die Treiber, die den Markt voran bewegen. Und dann finden sich natürlich doch noch all die anderen Schlagworte der Branche wie Enterprise Content Management, Content Services, Intelligent Content Applications.
Ob eine internationale Studie Relevanz für Deutschland hat, haben wir hier einmal betrachtet. Die Beschreibungen der Anbieter und ihrer Lösungen können bei nur 26 Seiten nicht ausführlich sein. Daher ist zumindest was die öffentliche Zusammenfassung der Daten angeht, der Bericht nur eine Bestätigung, was jeder, der die Szene nur etwas im Blick hat, sowieso schon weiß. Aber natürlich bringen die Gebühren und Beiträge der Anbieter zu solchen Studien für die Analystenhäuser gutes Geld.